Bereits vor fünf Jahren setzte JVP-Obmann Patrick Mitmasser die erste Initiative für ein neues Veranstaltungszentrum in Krems. Damals forderte er zumindest die Sanierung der desolaten Österreichhallen – fand jedoch noch keine politische Mehrheit.
Inzwischen wurde das Thema in einer überparteilichen Arbeitsgruppe unter Leitung von Dr. Peter Mittendorfer intensiv weiterverfolgt. Ziel war es von Anfang an, eine nachhaltige und wirtschaftlich tragfähige Lösung für Krems zu entwickeln.
Veranstaltungszentrum als Motor für Tourismus und Wirtschaft
Im Zuge der Überarbeitung der Tourismus- und Conventionstrategie 2030 sowie des Kulturplans 2030 wurde klar:
Krems braucht moderne Veranstaltungs- und Übernachtungskapazitäten, um im Bereich MICE (Meetings, Incentives, Conferences, Exhibitions) konkurrenzfähig zu sein.
Gerade in der Nebensaison könnten durch MICE-Veranstaltungen zusätzliche Nächtigungen generiert werden – ein wichtiger Aspekt, nachdem die Nächtigungstaxe erhöht und der Interessentenbeitrag abgeschafft wurde.
Eine sanfte Steigerung der Nächtigungszahlen ist für die Stadt daher doppelt lohnend.
Zwei realistische Szenarien
Die Arbeitsgruppe zeigte zwei mögliche Modelle auf:
- Die Stadt Krems baut und betreibt selbst ein Veranstaltungszentrum über eine eigene GmbH.
- Ein privater Investor errichtet und betreibt ein Hotel mit Veranstaltungskapazitäten, da sich ohne diese Kombination das Geschäftsmodell nicht rechnet.
In Gesprächen stellte sich heraus, dass Variante 1 mit der SPÖ politisch derzeit nicht umsetzbar ist. Daher wurde auf Initiative von Vizebürgermeister Florian Kamleitner gemeinsam mit dem Land Niederösterreich eine neue Lösung erarbeitet.
Grundsatzbeschluss und professionelle Begleitung
Im Jahr 2024 wurde im Gemeinderat einstimmig beschlossen, gemeinsam mit dem Programm beherbergung.aktiv des Landes NÖ einen Betriebsansiedlungsprozess zu starten.
Ziel: Ein Hotel mit integrierten Veranstaltungskapazitäten am Standort der Österreichhallen.
Die Standortvorteile sind klar: Im Vergleich zu Alternativen wie der Dominikanerkirche bietet das Areal der Österreichhallen bessere verkehrstechnische Rahmenbedingungen, mehr Platz und Planungssicherheit.
Verzögerungen durch neue Diskussionen
Zwischenzeitlich brachte das neue Rathausoberhaupt Peter Molnar überraschend die Dominikanerkirche als zentrales Veranstaltungszentrum ins Spiel.
Experten hatten jedoch bereits darauf hingewiesen, dass die Dominikanerkirche aufgrund von begrenzter Kapazität, engen Gassen und fehlendem Parkraum für größere Veranstaltungsformate ungeeignet ist.
Trotz dieser Verzögerung hält Vizebürgermeister Kamleitner konsequent am überparteilich getragenen Weg fest.
Nächster Schritt: Professionelle Machbarkeitsanalyse
Im Herbst 2024 wurde nach einer Ausschreibung das auf MICE-Projekte spezialisierte Beratungsunternehmen MRP consult GmbH als Bestbieter ausgewählt.
Der Stadtsenat hat nun den Auftrag an MRP consult erteilt.
Das Unternehmen wird eine Machbarkeitsanalyse erstellen und eine internationale Suche nach Investoren und Betreibern durchführen.
Es ist ausdrücklich nicht geplant, die Liegenschaft zu verkaufen.
Vorgesehen ist die Vergabe eines Baurechts.
Gemeinsamer Weg für die Stadt
Vizebürgermeister Florian Kamleitner unterstreicht:
„Stadtentwicklung ist ein Thema, bei dem es keine Alleingänge braucht. Nur im Konsens kann dieses wichtige Projekt auch umgesetzt werden. Dafür werde ich mich im Interesse der Kremserinnen und Kremser weiterhin einsetzen.“